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Klimawandel: Bedrohung für Wale und Delfine

Bedrohung für Wale und Delfine
Klimawandel: Bedrohung für Wale und Delfine | Fotos: © Chris #237658466 – stock.adobe.com

Die globale Erwärmung schreitet fort, und die Temperaturen auf der ganzen Welt nehmen zu. Dieser Trend geht auch an unseren Meeren nicht spurlos vorüber. In großer Sorge um das Wohlergehen von Meeresbewohnern wendet sich eine Tierschutzorganisation nun mit alarmierenden Worten an die UN-Klimakonferenz.

Bedrohungen von im Meereswasser lebenden Tieren

Laut einem Bericht der Tierschutzorganisation Whale and Dolphin Conservation – der WDC – werden immer mehr Wale und Delfine vom Klimawandel bedroht. Eine Erwärmung der Meere beeinflusse viele im Wasser lebende Tierarten. Diese Information stammt aus dem Bericht „Whales in Hot Water“, der während der UN-Klimakonferenz in Dubai veröffentlicht wurde.

Die sich stetig verändernden Lebensräume der Wale und Delfine führen dazu, dass die Tierarten einem hohen Konkurrenzkampf ausgesetzt sind und sich sogar zunehmend bekämpfen.

Die steigenden Temperaturen sorgen dafür, dass sich immer mehr Algen vermehren. Dies führt zur Freisetzung von schädlichen Substanzen.

Delfine vom Klimawandel bedroht
Laut einem Bericht der Tierschutzorganisation Whale and Dolphin Conservation – der WDC – werden immer mehr Wale und Delfine vom Klimawandel bedroht | Fotos: © Hoopoe Digital #292422007 – stock.adobe.com

Die Anzahl der verstorbenen Wale und Delfine nimmt stetig zu

Gemäß Aussagen der WDC gibt es in den Weltmeeren immer mehr tote Wale und Delfine. Weil sich die Reaktionsfähigkeit der Tiere durch aufkommende Gifte verlangsamt, erhöht sich das Risiko, dass die Meeressäuger mit Schiffen kollidieren.
Laut dem Bericht verstarben allein in Chile im Jahr 2015 mehr als 340 Bartenwale, bei denen größtenteils sehr hohe Konzentrationen der gefährlichen Toxine nachgewiesen wurden. In den Augen der Organisation sei es sehr wahrscheinlich, dass das plötzlich auftretende Massensterben auf die Algenblüte zurückzuführen ist.

Wale bedroht
Weil sich die Reaktionsfähigkeit der Tiere durch aufkommende Gifte verlangsamt, erhöht sich das Risiko, dass die Meeressäuger mit Schiffen kollidieren | Fotos: © prochym #501020951 – stock.adobe.com

Drohende Kollisionen mit Schiffen

Weil sich die Tiere gezwungenermaßen vermehrt in neue und zum Teil hoch frequentierte Gewässer flüchten, erhöht sich automatisch die Gefahr, dass die Tiere mit den Schiffen kollidieren. Außerdem sei es laut WDC nur eine Frage der Zeit, bis sich die Krankheitsanfälligkeit der Tiere erhöht.

Nahezu zwei Drittel aller Erkrankungen bei Delfinen oder Walen wurde bei gestiegenen Temperaturen der Meeresoberfläche registriert.

Kämpfe zwischen Tierarten

Die Tierschützer betonen, dass zwischen verwandten Tierarten immer häufiger Kämpfe im Wasser auftreten. Aufgrund der zunehmenden Hitzeeffekte sehen sich die Meeresbewohner, wie zum Beispiel die Großen Tümmler, veranlasst, in Gebiete mit kalifornischen Schweinswalen umzusiedeln. Bei Angriffen der Tümmler haben Schweinswale zumeist das Nachsehen.

Erschwerend kommt nach Aussagen des WDC hinzu, dass durch den Rückgang von Krill eines der wichtigsten Nahrungsmittel für Bartenwale verlorengeht. Dieser Nahrungsrückgang wird durch zu warme Temperaturen des Meereswassers und industrielle Fänge verursacht.
Im Südlichen Ozean, wo Wale im Polarsommer Schutz suchen, hat sich das Vorkommen von Krill seit 1980 um etwa 30 Prozent verringert.

Tümmler Delfine
Aufgrund der zunehmenden Hitzeeffekte sehen sich die Meeresbewohner, wie zum Beispiel die Großen Tümmler, veranlasst, in Gebiete mit kalifornischen Schweinswalen umzusiedeln | Fotos: © wildestanimal #167418902 – stock.adobe.com

Weniger Nahrungsquellen

Es wird erwartet, dass bis zum Jahr 2100 im Atlantik und Pazifik eine Abnahme der Nahrungsquellen um bis zu 19 Prozent erfolgt. Zu wenige Nahrungsmittel haben zur Folge, dass sich die Meeressäuger keine Fettreserven anfuttern können.

Dadurch mangelt es den Tieren an der nötigen Energie, um auch zukünftig saisonale Wanderungen durchzuführen.

Immer mehr Meeressäuger wandern nicht mehr in wärmere Gewässer aus, um sich zu paaren. Folglich gibt es auch weniger Jungtiere.

Weitere Bedrohungen durch Fischereigeräte

In den Augen der Organisation sei es deshalb zwingend erforderlich, den globalen Temperaturanstieg nach Möglichkeit auf 1,5 Grad zu begrenzen. Diese Werte wurden bereits in den Zielen des Pariser Abkommens definiert. Zum Schutz der Meeressäuger müssten spezielle Gebiete eingerichtet werden, in denen sich die Tiere ernähren, fortpflanzen und bewegen können.

Zusätzlich werden Wale und Delfine durch Fischereigeräte bedroht. Es wird empfohlen, dass Industrie und Regierungen klare Verbote für schädliche Fischereipraktiken erlassen.
Hierzu gehören Fangbegrenzungen und die Entwicklung alternativer Fanggeräte, um den Beifang zu reduzieren.