Wetter und Klima
Klima und Wetter sind zwei wesentliche Gegebenheiten unseres Planeten. Sie bedingen unser Leben auf der Erde und beeinflussen dieses auch erheblich. Insbesondere in unserer heutigen Zeit hat der Klimawandel einen großen Einfluss auf die Veränderung des Wetters und damit auf die Veränderung unserer Lebensstrukturen und die Anpassung von Siedlungsräumen und Städten an neue Bedingungen. Von extremen Wetterereignissen wie Wirbelstürmen und Hitzewellen bis hin zu den Auswirkungen der globalen Erwärmung ist das Verständnis der komplexen Beziehung zwischen den atmosphärischen Bedingungen und dem Klimawandel von entscheidender Bedeutung.
Inhaltsverzeichnis
Der Unterschied zwischen Wetter und Klima
Klima und Wetter werden im alltagssprachlichen Gebrauch häufig synonym verwendet, obwohl sie doch völlig unterschiedliche Bedeutungen haben. Das Wetter bezieht sich auf die atmosphärischen Bedingungen in einem bestimmten Gebiet zu einem bestimmten Zeitpunkt, einschließlich Parameter wie Temperatur, Niederschlag, Windgeschwindigkeit und -richtung sowie weiteren Faktoren.
Im Gegensatz zum Klima hat das Wetter eine kurzfristige Dimension und kommt durch thermodynamische Faktoren wie Druck, Temperatur und Dichte zustande.
Das Klima hingegen ist der langfristige Durchschnitt der Wettermuster, einschließlich Temperatur, Niederschlag und atmosphärischer Bedingungen in einer Region oder auf dem gesamten Planeten. Das Klima kann man sich als Gesamtmuster oder auch den Trend der Wetterbedingungen über einen bestimmten Zeitraum von Jahren, Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten vorstellen. Während sich das Wetter schnell ändern kann und auch Wetterprognosen nicht immer zu 100% genau sind, ändert sich das Klima nur langsam über lange Zeiträume und kann daher leichter analysiert werden.
Das Wetter
„Wie wird das Wetter?“ ist eine häufige Frage, die sich die Menschen nahezu täglich stellen. Denn das Wetter beeinflusst im maßgeblichen unseren Alltag. Angefangen bei der Auswahl der geeigneten Kleidung und der passenden Schuhe. Darüber hinaus bestimmt das Wetter unsere Freizeitaktivitäten und oftmals sogar unser Mobilitätsverhalten.
Aus wissenschaftlicher Sicht beschreibt das Wetter den atmosphärischen Zustand in einer bestimmten Region über einen kurzen Zeitraum. Das Wetter wird von verschiedenen Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Windrichtung, Wolken und Niederschlag beeinflusst. Die Temperatur ist dabei ein Maß für die, in der Atmosphäre vorhandenen, Wärmemenge. Die Luftfeuchtigkeit bezieht sich auf den, ebenfalls in der Atmosphäre vorhandenen, Wasserdampf, während der Luftdruck das Gewicht der auf die Erde drückende Luft bezeichnet.
Aus der Hauptwindrichtung weht in der entsprechenden Region in den meisten Fällen der Wind. In Deutschland haben wir beispielsweise überwiegend Westwind, was auch die dezente Neigung vieler Bäume, insbesondere Tannenspitzen, nach Westen erklärt. Wenn sich der Wasserdampf in der Atmosphäre dann zu einer Masse verdichtet, entstehen Wolken. Aus diesen fällt wiederum der Niederschlag in Form von Regen, Schnee, Graupel oder Hagel auf die Erden. Dieser wird vom Boden oder den Gewässern aufgenommen und anschließend über die Verdunstung wieder als Wasserdampf in die Atmosphäre abgegeben. So entsteht auch der Wasserkreislauf.
Wie entstehen Wetterprognosen?
Um das Wetter vorherzusagen, stützen sich Meteorologen auf eine Kombination aus wissenschaftlichen Instrumenten und Computermodellen.
Die von verschiedenen Quellen wie Wettersatelliten, Radarsystemen und Wetterstationen gesammelten Beobachtungen werden in diese Computermodelle eingespeist, die dann mithilfe komplexer Algorithmen Prognosen erstellen.
Diese Modelle berücksichtigen Faktoren wie Luftdruck, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit und -richtung sowie die Wolkenbedeckung. Während die Daten analysiert werden, führen die Modelle Simulationen durch, die in die Zukunft projizieren, wie sich diese Faktoren verändern und wie sie das Wetter beeinflussen werden.
Darüber hinaus können Meteorologen auch andere Techniken anwenden, um ihre Vorhersagen weiter zu verfeinern, z. B. durch die Analyse historischer Daten oder die Verfolgung der Bewegungen von Sturmsystemen. Letztendlich bietet eine Kombination aus Beobachtungsdaten und Computermodellierung den Meteorologen die besten Werkzeuge, um kurz- und langfristige Wettervorhersagen zu treffen.
Das Klima
Das Klima stellt die langfristigen Muster von Temperatur, Feuchtigkeit, Niederschlag, Wind und anderen atmosphärischen Bedingungen in einem bestimmten Gebiet dar. Klimafaktoren wie Temperatur und Niederschlag beeinflussen die Art der vorhandenen Vegetation und damit auch die Tierarten oder Organismen, die in dieser Region überleben können.
Das Klima kann über große Gebiete hinweg stark schwanken, wobei einige Regionen deutliche saisonale Veränderungen aufweisen und andere das ganze Jahr über relativ unverändert bleiben. In der Klimatologie werden meistens festgelegte Zeiträume ausgewertet, wobei das Hauptaugenmerk auf der Betrachtung des 19-21 Jahrhunderts liegt. Analysiert wird das Klima häufig über die sogenannten Klimanormalperioden, welche in aller Regel 30 Jahre umfassen. Über diesem Zeitraum können sich Wissenschaftler ein gutes Bild über den Zustand und die Veränderungen des Klimas machen.
Mikroklima, Mesoklima, Makroklima
Bei der Untersuchung des Klimas ist es wichtig, zwischen den verschiedenen Skalen der Klimasysteme zu unterscheiden.
Die drei Skalen der Klimasysteme werden als Mikroklima, Mesoklima und Makroklima bezeichnet.
- Das Mikroklima bezieht sich dabei auf den kleinstmöglichen Betrachtungsraum des Klimas und hat in der Regel lediglich eine Ausdehnung von einigen Metern bis wenigen Kilometern. Beispielsweise beziehen kann sich das Mikroklima auf eine Ackerfläche, ein Gewässer oder auch ein Stadtteil. Es wird durch lokale Faktoren wie Topografie, Vegetation und Landnutzung beeinflusst.
- Das Mesoklima bezieht sich auf größere Landstriche mit einigen Kilometern bis zu einigen hundert Kilometern Ausdehnung. Es wird durch großräumige Schwankungen von Temperatur, Druck und Feuchtigkeit beeinflusst. Beispiele für das Mesoklima sind Bergketten oder auch ganze Städte.
- Schließlich gibt es noch das Makroklima, d. h. das Klima eines großen Gebietes, in der Regel über Hunderte und Tausende von Kilometern. Das Makroklima wird durch globale atmosphärische Zusammenhänge wie dem Jetstream, der innertropischen Konvergenzzone etc. maßgeblich beeinflusst.
Autorin: Carina Pfeil