Weinreifung: Wird ein edler Tropfen mit steigendem Alter wirklich besser?
Vielen gereiften Weinen wird nachgesagt, dass sie mit steigendem Alter immer edler werden. Allerdings hat nicht jeder Wein das Potential, die eigene Qualität im Alter wirklich zu verbessern. Um die Weinqualität richtig zu beurteilen, müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden.
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Eines der haltbarsten Lebensmittel überhaupt
Unter Umständen ist Wein eines der haltbarsten Lebensmittel überhaupt. Weingetränke enthalten zwar zumeist nur wenige Milligramm von Sulfit als Oxidationsschutz für die Konservierung.
Doch dieser geringe Anteil genügt bei einigen Weinsorten, um der Zeit ein Schnippchen zu schlagen und über Jahrhunderte hinweg zu überdauern.
Dieser Mythos trifft jedoch längst nicht auf alle Weine zu. Wer jedem Wein das Siegel „Je älter, desto besser“ attestiert, dürfte viele geschmackliche Enttäuschungen erleben.
Rebensäfte als wichtige Komponente
Die Realität beweist: In der Weinbranche gibt es tatsächlich nur wenige Ausnahmegewächse, die tatsächlich zu einem wahrhaft geschmacklichen Juwel heranreifen. Rebensäfte stehen in drei Kategorien zur Wahl. Während einige Weine durch eine lange Lagerung an Qualität einbüßen, können andere Weinsorten über einen längeren Zeitraum ihre Qualität halten. Zusätzlich gibt es Weine, deren Qualität sich durch eine lange Lagerung im Keller tatsächlich verbessert.
Verschiedene Arten an Weinen
Die meisten Weine verlieren auf Dauer an Qualität. Dieser Kategorie gehören einfache Tischweine für den täglichen Bedarf an. Diese Weinsorten werden absichtlich so hergestellt, dass sie zum Zeitpunkt des Kaufs besonders gut schmecken.
Aus dem Grund sollten Verbraucher von diesen Weinen auch nicht zu große Mengen einlagern.
Im Gegensatz dazu können Weine höherer Qualität bedenkenlos für einige Zeit liegen. Bei diesen Weinsorten sollten sich Genießer allerdings vor Augen führen, dass sich der Geschmack und Charakter dieser Getränke im Laufe der Zeit verändert. Diese Veränderung bedeutet nicht zwangsläufig, dass sich die Qualität der Drinks auf Dauer verbessert.
Eine andere Situation besteht bei wirklich guten Weinen, deren Geschmack und Qualität sich über Jahre hinweg tatsächlich in der Flasche verfeinert. Doch auch bei diesen edlen Tropfen verläuft die positive Reifeentwicklung nicht kontinuierlich.
Begrenzte Haltbarkeit
Kein Wein ist wie der andere. Auch die haltbarsten Weine haben einen individuellen Lebenszyklus, deren Qualität sich nicht stetig erhöht. Stattdessen passt sich deren Qualität einer zuerst ansteigenden und daraufhin wieder abfallenden Kurve an. Nachdem die Phase der Verfeinerung erreicht wurde, erzielen die Getränke ihre maximale Qualität.
Diese Phase hält bei denen Weinen zumeist über mehrere Jahre an. Nach einigen Jahren verlassen die edlen Tropfen zumeist ihr Reifeplateau. Ein geschmacklicher Sinkflug stellt sich ein. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Weine nach Erreichen ihres Qualitätsgipfels nicht dennoch dem Gaumen schmeicheln. Wer einen guten alten Wein mit dem nötigen Respekt genießen möchte, sollte sich deshalb intensiv auf das geschmackliche Erlebnis einlassen.