Kein Thema ist in unserer Zeit wohl so brisant wie der Bereich des Umweltschutzes. Unser Leben muss nachhaltiger und grüner werden, wenn wir unseren Planeten und uns selbst vor lebensbedrohlichen klimatischen Situationen schützen möchten. Doch mittlerweile ist das Wort „Umweltschutz“ eine riesige Blase voller verschiedener Definitionen, Auffassungen und Handlungsempfehlungen. Der Begriff Umweltschutz bietet dem Betrachter und dem Anwender wahnsinnig viel Interpretationsspielraum und führt auch oft zu Missdeutungen und vielleicht gut gemeinten, aber leider nicht immer gut gemachten, Handlungen und Umweltschutzmaßnahmen. Doch was ist Umweltschutz jetzt eigentlich genau? Was gehört alles zum Umweltschutz dazu und wie wird Umweltschutz eigentlich in anderen Ländern gelebt und betrieben?

Umweltschutz ist seit Jahren ein weltweites Anliegen und mit die wichtigste Aufgabe unserer Zeit. Das wachsende Bewusstsein für die Auswirkungen der menschlichen Aktivitäten auf die Umwelt hat Regierungen, Organisationen und Bürger auf dem gesamten Globus dazu veranlasst, Maßnahmen zu ergreifen und mit verschiedenen Strategien und Taktiken gegen die Umweltprobleme vorzugehen.

Die aktuellen Umweltprobleme unserer Erde

Das wohl wichtigste und bedrohlichste Problem unserer Zeit ist der Klimawandel. Der Klimawandel entstand im hauptsächlichen durch die massive Freisetzung klimaschädlicher Treibhausgase seit der Industrialisierung. Schon immer hat die Erde ein natürliches Gleichgewicht an Treibhausgasen in der Atmosphäre. Diese sind auch gut und wichtig, da die Erde sonst ein Eisplanet ohne Möglichkeit auf Leben wäre.

Durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe, die Abholzung der Wälder und eine Vielzahl weiterer Ursachen wird dieses Gleichgewicht jedoch massiv gestört.

Alleine im Jahr 2021 stießen wir Menschen rund 37,2 Milliarden Tonnen Kohlendioxid in die Luft. Ein Großteil davon stammt aus der Industrie, dem Verkehr und der Massentierhaltung. Wenn wir unserer Emissionen nicht möglichst schnell in den Griff bekommen, prognostizieren Forscher bis 2050 einen Anstieg auf bis zu 43,1 Milliarden Tonnen Co2 pro Jahr.

Für die weltweit meisten Treibhausgasemissionen ist China verantwortlich. Mit seiner mächtigen Industrie, den Megastädten und dem schwindelerregenden Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum stieg China in den letzten Jahren nicht nur zu einer, weltweit an der Spitze mitlaufenden Wirtschaftsmacht, sondern auch zum größten Emissionsverursacher der Welt auf. Alleine rund 31% des gesamtglobalen CO2 Ausstoßes geht auf Kosten Chinas. Doch streng betrachtet sind nahezu alle Länder der Erde, welche Produkte aus China importieren, indirekt mit Verursacher dieser Emissionen. Alles was in China industriell produziert wird, um dann in Läden und Geschäften auf der ganzen Welt zu landen, geht auf die Kappe aller Staaten. Denn alle unterstützen durch das Importieren der Waren die Industrie mit allen ihren Bedingungen und Opfern in Ländern wie China.
Zu den Spitzenreitern im Emissionsausstoß gehört aber auch die USA. Im Gegensatz zu China nehmen die Emissionen hier aber nur wenig zu. Die Emissionen führen zur globalen Erwärmung und dementsprechend zum Schmelzen des arktischen Eises, zum Anstieg des Meeresspiegels und zu immer extremeren Wetterlagen auf der ganzen Welt. Ein weiteres wichtiges Thema ist der Rückgang der biologischen Vielfalt, der durch die Zerstörung von Lebensräumen und die Umweltverschmutzung verursacht wird. Die Aussterberate von Pflanzen und Tieren ist derzeit mehr als 1.000-mal so hoch wie normal, wodurch die Ökosysteme und die Leistungen, die sie für die Menschheit erbringen, gefährdet sind.

Klimawandel
Der Klimawandel ist das bedeutendste Umweltproblem unserer Zeit | Fotos: © appledesign #455801976 – stock.adobe.com

Was ist Umweltschutz?

Der Begriff Umweltschutz bezieht sich auf die verschiedenen Aktivitäten, Handlungen und Maßnahmen, die darauf abzielen, die natürlichen Ressourcen und Ökosysteme zu schützen, sowie die gesamtglobalen Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die Erderwärmung abzudämpfen. Es geht vor allem um Maßnahmen, die ein nachhaltiges Gleichgewicht zwischen den menschlichen Bedürfnissen und der Gesundheit der Umwelt zu wahren versuchen.
Umweltschutz umfasst ein breites Spektrum an Themen, darunter Luft- und Wasserverschmutzung, Abfallwirtschaft, Zerstörung von Lebensräumen, Klimawandel und Erhaltung der biologischen Vielfalt. Umweltschutz ist ein komplexes und interdisziplinäres Gebiet, das Fachwissen aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen wie Biologie, Chemie, Geologie und Ökologie enthält. Aber auch soziale und gesellschaftliche Dimensionen spielen im Umweltschutz eine große Rolle.

Umweltschutz
Der Begriff Umweltschutz bezieht sich auf die verschiedenen Aktivitäten, Handlungen und Maßnahmen, die darauf abzielen, die natürlichen Ressourcen und Ökosysteme zu schützen | Fotos: © Davide Angelini #558397930 – stock.adobe.com

Die Historie des Umweltschutzes

Die moderne Umweltschutzbewegung entstand erst Mitte des 20. Jahrhunderts, vor allem als Reaktion auf die rasche Industrialisierung und Modernisierung der Gesellschaft. Diese führte zur Erkenntnis, dass Maßnahmen zum Schutz der natürlichen Ressourcen und zur Verringerung von Umweltverschmutzungen nötig sind.

Meilensteine in der Entwicklung des Umweltschutzes waren beispielsweise die Weltnaturschutzkonvention, das Kyoto-Protokoll oder auch der Earth Summit Gipfel.

Zudem zu nennen ist noch das Pariser Klimaabkommen aus dem Jahr 2015. In den letzten Jahren wurden die Umweltschutzbemühungen immer intensiver und umfassten neue Technologien, politische Maßnahmen und internationale Vereinbarungen zur Bewältigung globaler Umweltprobleme wie Klimawandel, Entwaldung und Meeresverschmutzung.

Aufgaben des Umweltschutzes

Die Hauptaufgabe des Umweltschutzes ist es, ein lebenswertes Leben auf der Erde zu erhalten und genau dieses auch für künftige Generationen zu sichern. Unter den Hauptaufgaben des Umweltschutzes sind die vier Schlüsselbereiche

  • Verringerung der Treibhausgasemissionen
  • Schutz der natürlichen Lebensräume und biologischer Vielfalt
  • Wirksame Abfallbewirtschaftung und Recycling
  • Schutz der Wasserressourcen und des Meeres

zu nennen. Gesamtglobal müssen diese Bereiche als erstes und mit oberster Priorität angegangen werden, wenn gegen den Klimawandel vorgegangen werden möchte.

Aufgaben des Umweltschutzes
Die Hauptaufgabe des Umweltschutzes ist es, ein lebenswertes Leben auf der Erde zu erhalten und genau dieses auch für künftige Generationen zu sichern | Fotos: © koldunova #569340944 – stock.adobe.com

Umweltschutz in Deutschland

Deutschland hat eine Vielzahl von Vorschriften und Programmen eingeführt, die auf die Erhaltung der natürlichen Umwelt, die Reduzierung der Treibhausgasemissionen und die Förderung erneuerbarer Energien abzielen. Das Land hat sich ehrgeizige Ziele für die Verringerung der Treibhausgasemissionen gesetzt, die bis 2030 um 55 % gegenüber dem Stand von 1990 gesenkt werden sollen. Darüber hinaus hat Deutschland strenge Vorschriften zur Luft- und Wasserverschmutzung erlassen. Zudem hat Deutschland stark in den Ausbau erneuerbarer Energien investiert.

Deutschland orientiert sich im Umweltschutz an den 17 Social Development Goals und der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, welche aus den Social Development Goals resultiert. Diese bezieht in die Nachhaltigkeit nicht nur die Ökologische, sondern auch eine soziale und eine wirtschaftliche Dimension mit ein. Damit hat Deutschland verstanden, dass Umweltschutz nicht nur den reinen Schutz der Ökosysteme beinhaltet, sondern einen ganzheitlichen Ansatz in einer gesamtgesellschaftlichen Dimension mit ökologischen, sozialen und ökonomischen Faktoren implementiert.

Umweltschutz in Entwicklungsländern

Die Auswirkungen der Umweltzerstörung in diesen Ländern sind unverhältnismäßig groß und führen häufig zu gesundheitlichen Problemen und wirtschaftlichen Herausforderungen. Die massive Armut und der wahnsinnig große Verstädterungsfaktor in diesen Ländern führen zu einer extensiven Nutzung der Ressourcen.

Die fehlenden Infrastruktursysteme in den Ländern führen zu Problemen in der Abfallbeseitigung, die rasche Ausbreitung der Städte zu einem Wegfall natürlicher Flächen.

Durch die Armut haben die Menschen in diesen Ländern gar nicht die Möglichkeit, ein nachhaltiges und ökologisches Leben zu führen. Obwohl fairerweise betont werden muss, dass die Landbevölkerungen in den Entwicklungsländern wesentlich umweltfreundlicher leben, als wir in den Industrieländern. Hauptprobleme in den Entwicklungsländern sind und bleiben die Städte mit ihren Industrien. Um die ökologischen Herausforderungen in den Entwicklungsländern zu bewältigen und eine nachhaltige Entwicklung zu fördern, ist die Zusammenarbeit zwischen Regierungen, internationalen Organisationen, dem formellen und informellen Sektor und den Städten und Gemeinden erforderlich.

Zukunftsausblick im Umweltschutz

Zu den Zukunftsperspektiven des Umweltschutzes gehören die Entwicklung und der Einsatz erneuerbarer Energiequellen wie Sonnen- und Windenergie, die Anwendung nachhaltiger land- und forstwirtschaftlicher Praktiken und die Einführung von Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft zur Minimierung von Abfällen und zur Verlängerung der Lebensdauer von Ressourcen.
Die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft wird auch in Zukunft eine entscheidende Rolle bei der Schaffung einer nachhaltigen Zukunft spielen, in der wir die Erde für kommende Generationen schützen und erhalten können.


Autorin: Carina Pfeil