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MISEREOR warnt:## Corona-Gefahr in Afrika steigt
Aachen. - Während in wohlhabenden Staaten der Welt die Impfungen gegen das Corona-Virus angelaufen sind, müssen die meisten Bürgerinnen und Bürger Afrikas darauf noch Monate oder gar Jahre warten. Außer auf den Seychellen und in Guinea werde auf dem Kontinent aktuell nirgendwo Impfstoff zur Vermeidung einer COVID-19-Infektion verabreicht, berichtete MISEREOR. Das Infektionsgeschehen nimmt unterdessen in Afrika nach vergleichsweise mildem Beginn stark zu. Zahlen der Afrikanischen Union zufolge wurden inzwischen 3,3 Millionen Infektionen erfasst, fast 82.000 Menschen starben an deren Folgen.
Anpassung an Klimawandel## BMZ und Potsdam-Institut vertiefen Zusammenarbeit
Berlin. - Entwicklungsländer stärker bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützen – das ist das Ziel einer Kooperation des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) und des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Bei der Auftaktveranstaltung der "Berlin Insights Series on Climate Change and Development" unterzeichneten Staatssekretär Martin Jäger (BMZ) und Prof. Dr. Johan Rockström (PIK) am Donnerstag eine entsprechende Absichtserklärung.
Corona-Hilfe in Afrika## Kinderrechtsbündnis erhält 10 Millionen Euro
Berlin. - Gemeinsamer Einsatz für Kinderrechte in der Corona-Pandemie: Joining Forces, der Zusammenschluss der sechs größten Kinderhilfsorganisationen der Welt, erhält zehn Millionen Euro von der Europäischen Union, um Mädchen und Jungen in fünf afrikanischen Ländern vor Gewalt und Ausbeutung zu schützen.
Brot für die Welt## EU-Klimafinanzierung braucht einheitliche Regeln
Berlin. - Im Rahmen des Pariser Klimaabkommens haben die Industriestaaten versprochen, ab dem Jahr 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar bereitzustellen, um die ärmsten Staaten in der Klimakrise zu unterstützen. Eine neue Studie im Auftrag von Brot für die Welt mit dem Bündnis ACT Alliance EU belegt, dass es signifikante Unterschiede in den Klimahilfen der einzelnen EU-Mitgliedsstaaten gibt.
Forsa-Umfrage## Deutsche wollen Exportstopp für verbotene Pestizide
Berlin. - Die Bundesregierung soll den Export von in der EU verbotenen Pestiziden aus Deutschland stoppen. Das wünscht sich eine große Mehrheit der deutschen Bevölkerung, wie eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa zeigt. Demnach sind 89 Prozent der Deutschen der Meinung, dass der Einsatz von in der EU verbotenen Pestiziden weltweit untersagt werden sollte.
Studie## Hohes Risiko für Fischerei durch den Klimawandel
Berlin. - Der Klimawandel stellt ein zunehmendes Risiko für die Lebensgrundlage vieler Fischerinnen und Fischer dar. Das geht aus dem Bericht "Fisheries at Risk: Vulnerability of Fisheries to Climate Change" hervor, der von The Nature Conservancy, Bündnis Entwicklung Hilft und der University of California Santa Cruz veröffentlicht worden ist. Kernstück des neuen Berichts ist ein Index, der klimabedingtes Risiko für die Küstenfischerei in 143 Ländern ermittelt.
Bosnien und Herzegowina## Help, action medeor und NAK-karitativ verteilen Hilfsgüter
Berlin. - Erstmals leisten die Hilfsorganisationen action medeor und Help – Hilfe zur Selbsthilfe gemeinsam Nothilfe für die geflüchteten Menschen in Bosnien und Herzegowina. Auch der langjährige Partner von Help, NAK-karitativ, das Hilfswerk der Neuapostolischen Kirchen Deutschlands, unterstützt das Hilfsprojekt. Die Situation ist dramatisch: Bei Minusgraden harren die Menschen im Freien aus, ohne Winterkleidung, entsprechende Schuhe und medizinische Versorgung.
EU-China Investitionsabkommen## Kein Erfolg für den Schutz der Menschenrechte
Bonn. - Ende 2020 gelang der EU und China der Durchbruch bei den Verhandlungen über ein umfassendes Investitionsabkommen. Darin verpflichtet sich China, seine Märkte für Investitionen aus der EU weiter zu öffnen, Transparenzregeln für Subventionen einzuführen und auf die viel kritisierten erzwungenen Technologietransfers zu verzichten. Aus Sicht der europäischen Wirtschaft ist das Abkommen ein Erfolg. Aus Sicht des SÜDWIND-Instituts versagt die EU hingegen beim Schutz der Menschenrechte.
"Suffering in Silence"## 10 humanitäre Krisen, die 2020 keine Schlagzeilen machten
Berlin. - Armut, extreme Wetterbedingungen und politische Instabilität: Nirgendwo auf der Welt leiden laut dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen mehr Menschen unter chronischer Unterernährung als in Burundi. Im Bericht "Suffering in Silence" der internationalen Hilfsorganisation CARE führt das ostafrikanische Land die Rangliste von zehn Krisen an, die 2020 die wenigste mediale Aufmerksamkeit erhielten. Der jährlich erscheinende Bericht macht auf solche Krisen aufmerksam, die weitgehend unbeachtet von der Weltöffentlichkeit stattfinden.
Covid-19## Arme Länder von Impfschutz weit entfernt
Köln. - Während in Ländern wie Deutschland, Großbritannien und den USA bereits Ende Dezember mit den Impfungen gegen das Coronavirus begonnen wurde, ist die Mehrheit der Bevölkerung im globalen Süden von einem Impfstart weit entfernt. Es fehlten vor allem die finanziellen Mittel für arme Länder, berichtete die Hilfsorganisation Malteser International. Die Zahl der Hungernden nehme aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie weltweit stark zu.
Klimaschutz## Regenwald ist der wichtigste Faktor
Berlin. - In der Diskussion über Klimaschutz-Investitionen geht es viel um Technik. Etwa Windparks und Solarkraftwerke, riesige CO2-Staubsauger oder ein Pipeline-Netz, das mit Grünstrom produzierten Wasserstoff als Energieträger der Zukunft verfügbar macht. Doch so wichtig innovative Technologien sind – der bedeutsamste Schauplatz beim Kampf gegen die Erderhitzung ist der Tropische Regenwald: Jeder hier investierte Dollar spart 5,40 Dollar für sonstigen Klimaschutz. Das zeigt jetzt eine Studie unter Leitung des Berliner Klimaforschungsinstituts MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change) in Zusammenarbeit mit der US-Forschungseinrichtung Environmental Defense Fund.
"Grüner Knopf"## Textillabel garantiert keinen Menschenrechtsschutz
Zürich. - Public Eye und FEMNET haben die Berichterstattung von Modeunternehmen analysiert, deren Produkte mit dem "Grünen Knopf" des deutschen Entwicklungsministeriums zertifiziert sind. Das ernüchternde Resultat ein Jahr nach dessen Start: Wegen Mängeln beim Standard und Prüfprozess liefere der "Grüne Knopf" auch in der Schweiz nicht, was er verspricht, nämlich ohne Ausbeutung und Umweltverschmutzung hergestellte Kleider und Textilwaren. Siegelgeber und -nehmer müssten dringend nachbessern.
Fleischatlas 2021## Politik muss Fleischwende jetzt einleiten
Berlin. - Die Heinrich-Böll-Stiftung und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordern von der deutschen und europäischen Politik einen grundlegenden Umbau der Fleischproduktion und gezielte Strategien für einen Verbrauchsrückgang um mindestens die Hälfte. Der jetzt veröffentlichte "Fleischatlas 2021" zeige, dass die weltweite Fleischproduktion ohne Kurswechsel bis 2028 um 40 Millionen auf rund 360 Millionen Tonnen im Jahr steigen könnte. Eine derartige Zunahme bei einem weiterhin zu hohen Pro-Kopf-Konsum in den Industrieländern verschärfe die Auswirkungen der Klimakrise für viele Menschen und weltweit, denn schon jetzt verursache die Tierhaltung 14,5 Prozent der globalen Emissionen.
Leitfaden veröffentlicht## Bundesregierung stärkt nachhaltige Textilbeschaffung
Berlin. – Die Bundesregierung hat den "Leitfaden für eine nachhaltige Textilbeschaffung der Bundesverwaltung" veröffentlicht. Der Leitfaden definiere erstmals klare soziale und ökologische Nachhaltigkeitskriterien entlang der gesamten Textil-Lieferkette, so das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Damit erleichtere er Beschaffungsstellen des Bundes eine verantwortungsvolle Beschaffung.
Krieg in Äthiopien## Mindestens 2.000 Tote in der Zivilbevölkerung
Göttingen. - Zwei Monate nach Beginn der Militäroffensive Äthiopiens in der Provinz Tigray hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) eine kritische menschenrechtliche Bilanz der Kämpfe gezogen. Mindestens 2.000 Angehörige der Zivilbevölkerung seien getötet worden, wie Augenzeugenberichte nahelegten. Mehr als eine Million Menschen seien vor der Gewalt geflohen, berichtete die Menschenrechtsorganisation. Dringend müssten mutmaßliche Menschenrechtsverletzungen von unabhängiger Seite untersucht werden. Manche Gewalttaten seien vermutlich Kriegsverbrechen.
Brailleschrift## Mit sechs Punkten zu mehr Chancengleichheit
Bensheim. - Zum Welt-Braille-Tag am 4. Januar erinnert die Christoffel-Blindenmission (CBM) an die Bedeutung der Brailleschrift für blinde und sehbehinderte Menschen rund um den Globus. Sie ermöglicht das Lesen und Schreiben und öffnet dadurch den Weg zu Schulbildung und Beruf. Am Beispiel der 13jährigen Julienne aus Kamerun wird deutlich, wie wichtig die Brailleschrift gerade in Entwicklungsländern ist.
Zentralafrikanische Republik## Ärzte ohne Grenzen behandelt Dutzende Verletzte
Berlin. - Teams von Ärzte ohne Grenzen in der Zentralafrikanischen Republik behandeln mehr als 60 Verletzte nach Kämpfen und neu aufgeflammter Gewalt im Zusammenhang mit den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am 27. Dezember. Allein in Bossangoa im Norden des Landes kamen zwischen dem 21. und 28. Dezember mehr als 50 Kriegsverletzte im Krankenhaus an, mindestens zwölf weitere in der Stadt Bambari sowie fünf Verletzte in der Hauptstadt Bangui.
Bilanz der UNO-Flüchtlingshilfe## Mehr als 80 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht
Bonn. - Mehr als 80 Millionen Menschen sind aktuell weltweit auf der Flucht – und damit fast so viele Menschen wie Deutschland Einwohner hat, meldet die UNO-Flüchtlingshilfe. Ein Allzeitrekord, verschärft durch die Corona-Pandemie: So waren diese Menschen, die in vielen Ländern im informellen Sektor arbeiten und von sozialen Sicherungen ausgeschlossen sind, besonders hart von dem wirtschaftlichen Rückgang durch die Krise betroffen.
MCC-Studie## Wie importierte Waren das Klima belasten
Berlin. - Wenn kürzlich wieder Unmengen Geschenke Made in China unter europäischen Weihnachtsbäumen gelandet sind, ist das für das Klima nicht schnuppe – wohl aber für die offizielle EU-Klimabilanz. Denn Treibhausgas-Emissionen werden immer dem Land zugerechnet, in dem sie entstehen. Die Gegenrechnung auf Basis des Konsums ist zwar verfügbar, aber politisch nicht vermittelbar, weil sie ja wiederum die Verantwortung des Herstellerlandes unterschlägt. Eine neue Studie kommt jetzt mit dem Anspruch, den ökologischen Fußabdruck international gehandelter Produkte wirklich überzeugend auf beide Seiten zu verteilen. Sie wurde erstellt vom Berliner Klimaforschungsinstitut MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change) sowie von der Universität Leiden in den Niederlanden.
Pressefreiheit 2020## Weltweit 50 Medienschaffende getötet
Berlin. - Mindestens 50 Journalistinnen, Journalisten und andere Medienschaffende weltweit sind in diesem Jahr in direktem Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet worden. Die weitaus meisten von ihnen wurden gezielt ermordet, weil sie zu Themen wie Korruption, organisiertem Verbrechen oder Umweltzerstörung recherchierten. Die gefährlichsten Länder für Medienschaffende waren in diesem Jahr Mexiko, der Irak, Afghanistan, Indien und Pakistan. Das Reporter ohne Grenzen (RSF) am Dienstag berichtet.