Wie gestalte ich meine Urlaubsreise ökologisch?

Urlaub ist eine wunderbare Gelegenheit, eine Auszeit vom Alltag zu nehmen, neue Orte und Kulturen kennenzulernen und sich zu erholen. Egal ob es ein Trip an den Strand ist, der Besuch einer trendigen Metropole oder eine Wandertour in den Bergen. Urlaub ist vielfältig und hat für jeden das Richtige zu bieten.
Jedoch kann eine Urlaubsreise auch eine große Belastung für die Umwelt darstellen. Besonders umweltschädlich ist dabei meistens der Reiseweg zum jeweiligen Urlaubsort. Flugreisen setzen große Menge an Kohlenstoffdioxid frei. Ein einzelner Flug kann dabei so viel CO2 verursachen, wie ein durchschnittlicher Autofahrer innerhalb eines gesamten Jahres. Auch die Reise zum Urlaubsort mit dem Auto hat nur eine geringfügig bessere Umweltbilanz und sorgt aber zudem für Stau und überfüllte Autobahnen zu den Hauptreisezeiten. Aber nicht nur die Reise selbst, sondern auch der Aufenthalt am Urlaubsort können eine Belastung für die Umwelt darstellen. Die Infrastrukturen der Hauptreiseziele, insbesondere in südlichen Ländern, sind häufig fast vollständig auf den Tourismus ausgelegt. Viele Hotels und Unterkünfte haben daher einen enormen Verbrauch von sauberem Trinkwasser und Energie und produzieren Abfall und Abwasser. Insbesondere in Ländern mit schwachen Infrastruktursystemen können diese Faktoren eine große Umweltbelastung darstellen, da der Massentourismus vorhandene Systeme überlastet. Auch in sozialer Hinsicht kann der Massentourismus ein Problem werden, wenn sich einheimische Menschen von den vielen Touristen gestört fühlen oder ihre eigenen kulturellen Identitäten nicht mehr in gewohntem Maße ausleben können.
Auch Kreuzfahrten und Schiffsreisen stellen eine große Belastung für die Umwelt und die maritimen Ökosysteme dar. Die generelle Umweltschädlichkeit von Urlaubsreisen ist zu einem gesamtglobalen Problem geworden, insbesondere auch, weil sich der Tourismus zum Massenphänomen entwickelt hat und ist mittlerweile einer der am schnellsten wachsenden Wirtschaftszweige der Welt. In dieser Weise trägt er auch massiv zur globalen Erwärmung bei.

Wie gestalte ich meine Urlaubsreise ökologisch?

Natürlich soll niemand auf seinen wohlverdienten Urlaub verzichten müssen, nicht umsonst besagt doch ein altes Sprichwort, dass Urlaub schließlich die schönste Zeit im Jahr ist.

Eine Urlaubsreise kann mit einigen kleinen Tipps, Kniffen und ein bisschen sorgfältiger Planung auch schon um ein Vielfaches umweltfreundlicher gestaltet werden.

Von der Art der An- und Abreise, über den Aufenthalt und die Aktivitäten im Urlaub gibt es viele verschiedenen Möglichkeiten, den ökologischen Fußabdruck der Urlaubsreise zu verringern.

Nachhaltige Unterkunftsmöglichkeiten recherchieren

Was die richtige Unterkunft angeht, kann eine Menge zum Umweltschutz im Urlaub beigetragen werden, wenn diese auf energiesparende Praktiken gesetzt hat und im Hotelalltag auf die Umwelt geachtet wird. Beispielsweise werden in der Küche regionale und saisonale Zutaten verwendet, Energiesparlampen und Bewegungsmelder eingesetzt oder auch auf Plastikverpackungen beim Buffet verzichtet wird. Zudem bieten nachhaltige und fortschrittliche Hotels häufig Ladesäulen für E-Autos und haben vergünstigte bzw. im Zimmerpreis enthaltene ÖPNV-Tickets.

Zudem sollte bei einer Reise in infrastrukturell schwächere Länder darauf geachtet werden, dass der hohe Verbrauch von Ressourcen wie Trinkwasser oder Energie eines Hotels nicht zu Lasten der Versorgung der lokalen Bevölkerung geht.

Weniger fliegen

Fliegen ist und bleibt neben einer Kreuzfahrt die klimaschädlichste Art und Weise in die Ferien zu gehen. Als einer der größten Verursacher von klimaschädlichen Treibhausgasen hat der Flugverkehr massiven Einfluss auf die globalen Emissionen und die Erderwärmung. Daher ist eine der wirksamsten Klimaschutzmaßnahmen in Bezug auf Urlaub, weniger das Flugzeug zu benutzen und stattdessen im Heimatland oder den angrenzenden Nachbarländern Urlaub zu machen.

Am umweltschonensten ist hierbei immer die Anreise mit dem Fernverkehr der Bahn.

Die Angebote eines Nachtzuges machen sogar die Reise über Nacht möglich, um am nächsten Tag direkt frisch und erholt in den wohlverdienten Urlaub starten zu können. Ist die Flugreise doch einmal unabdingbar, um an das Traumziel zu gelangen, kann auf Fluggesellschaften gesetzt werden, die treibstoffeffiziente Maschinen im Einsatz haben. Diese sind mit modernsten Technologien ausgestattet, habe hocheffiziente Triebwerke, leichte Materialien und liegen somit aerodynamischer in der Luft, was den Treibstoffverbrauch sinken lässt.

Recycling auf der Reise

Die einfachste und effektivste Möglichkeit, die Umweltbelastungen einer Reise zu mindern, ist genauso wie zuhause auch, auf wiederverwendbare Produkte zu setzen. Trinkflaschen aus Aluminium können für jede Tour neu mit Wasser befüllt werden.
Ein Lunchpaket in einer Dose spart Müll und zum Einkaufen eignet sich ein wiederverwendbarer Stoffbeutel. Licht ausmachen, wenn das Hotelzimmer verlassen wird, versteht sich sowieso von selbst.

Öffentliche Verkehrsmittel nutzen

Auch wenn eine Reise mit dem Auto vielleicht unabdingbar war, kann die Ökobilanz des Urlaubs sich doch schon deutlich verbessern, wenn dann für die einzelnen Aktivitäten auf den öffentlichen Personennahverkehr zurückgegriffen wird. In den meisten Urlaubsgebieten ist dieser sehr gut getaktet und auf die Bedürfnisse der Reisenden abgestimmt.

Die meisten Hotel bieten ÖPNV Tickets im Zimmerpreis inklusive oder gegen eine kleine Pauschale an.

Das Fahrrad oder das Zurücklegen der Strecke zu Fuß ist sogar völlig klimaneutral.

Am Urlaubsort etwas Gutes tun

Eine weitere Möglichkeit die Reise umweltfreundlicher zu gestalten besteht darin, lokale Unternehmen zu unterstützen oder sich an freiwilligen Aufgaben zu beteiligen. Diese können dabei helfen, die Umweltauswirkungen des Tourismus vor Ort zu mildern. Dazu gehören beispielsweise Strandsäuberungen oder das Pflanzen von Bäumen.
Auch wenn diese Aktivitäten jetzt sicherlich nicht zu den Top-Urlaubsplänen gehören, dauert es meist nicht lange und man kann der Region und der Umwelt etwas Positives wieder zurückgeben und aktiv dazu beitragen, die Region mit ihrem touristischen Wert für die Zukunft zu erhalten.

Autorin: Carina Pfeil