Der Klimawandel als Phänomen unserer Zeit lässt sich mittlerweile nicht mehr leugnen. Die Auswirkungen treffen auch uns in unseren Breiten immer häufiger und machen unseren Ökosystemen mit Hitzeperioden, Dürren und Starkregenfällen das Leben schwer. Besonders auf die Pflanzenwelt hat der Klimawandel erhebliche Auswirkungen.

Herausforderungen des Klimawandels für die Pflanzenwelt

In den letzten Jahren ließ sich bereits eine Verschiebung von Klimazonen und Veränderungen der jahreszeitlichen Verteilung von Niederschlägen und Temperaturen beobachten. Diese Veränderungen können beispielsweise dazu führen, dass bestimmte Pflanzenarten nicht mit den wechselnden Bedingungen klar kommen, da ihre ökologische Toleranz für solche Veränderungen zu klein ist. Diese Arten gehen in ihren Beständen zurück und sterben langsam aber kontinuierlich aus.

Das Aussterben von Pflanzenarten ist besonders gefährlich für die Ökosysteme, denn mit ihnen gehen die Primärproduzenten von Biomasse und Sauerstoff verloren.

Auch der Mensch leidet unter dem Rückgang der Pflanzenwelt, insbesondere weil Pflanzen für den Menschen einen wichtigen Genpool im Bereich Medizin und Heilmitteln darstellen. Für die Pflanzen stellen tatsächlich die klimawandelbedingte Zunahme der Extremwetterereignisse wie Dürren, Hitzewellen und Starkregen die größten Herausforderungen dar, da diese die Bodenfeuchtigkeit, die Temperatur- und Lichtbedingungen und den pH-Wert des Bodens verändern.
Darüber hinaus begünstigt der Klimawandel die Verbreitung von Schädlingen und Krankheiten, die die Pflanzen befallen können. Eine Veränderung der Niederschlagsmuster erhöhen zudem die Anfälligkeiten für diese Schädlinge und Krankheiten noch zusätzlich.

Eine weitere Gefahr ist die Ausbreitung sogenannter invasiver Arten. Invasive Arten sind Arten, welche eine breite ökologische Toleranz haben und sich daher gut und schnell an neuen Bedingungen anpassen können. Invasive Arten können in nahezu allen Lebensräumen überleben und verdrängen dabei gerne die heimischen Arten eines Ökosystems. Durch ihre Flexibilität im Bereich aller Faktoren, wie beispielsweise Temperatur- oder Niederschlagstoleranz, sind sie in einem sich verändernden Lebensraum schneller anpassungs- und fortpflanzungsfähig.
So übernehmen sie Stück für Stück den Lebensraum der heimischen Arten, welche wesentlich länger benötigen, um sich auf neue Gegebenheiten anpassen zu können. Trotzdem sind Pflanzen ein wesentlicher Bestandteil im Klimaschutz. In der Stadt und in der Gemeinde tragen sie einen großen Teil zur Verbesserung des lokalen Klimas sowie zur ästhetischen Aufwertung des Siedlungsraumes bei. Wichtig zu beachten ist, dass für die nahe Zukunft sowohl in den privaten Gärten, als auch im öffentlichen Raum der Stadt oder der Gemeinde mit klimawandelangepassten Pflanzen gearbeitet wird. Diese trotzen den Bedingungen des Klimawandels ohne Probleme, sind besonders sonnenliebend, hitze- und trockenheitstolerant und kommen aber auch mit üppigen Regenfällen gut zurecht. Doch welche Pflanzen sind den gut auf den Klimawandel angepasst?

Klimawandelangepasste Pflanzen
Herausforderungen des Klimawandels für die Pflanzenwelt | Fotos: © anela47 #355737660 – stock.adobe.com

Echinacea

Die Staudenpflanze Echinacea, auch Sonnenhut genannt, kommt ursprünglich aus Nordamerika. Die Pflanze kann mit den verschiedensten Bodentypen und Klimazonen umgehen.
Sie ist dabei besonders widerstandsfähig gegen Veränderungen und toleriert ein hohes Maß an Hitze und Sonneneinstrahlung. Ihre tiefen Wurzeln helfen ihr, auch bei längeren Trockenphasen an Wasservorräte im Boden heranzukommen. Zudem ist Echinacea winterhart und dadurch besonders pflegeleicht.

Echinacea
Die Staudenpflanze Echinacea, auch Sonnenhut genannt, kommt ursprünglich aus Nordamerika | Fotos: © JRP Studio #67541691 – stock.adobe.com

Mittagsblume

Die Mittagsblume ist nicht nur eine absolute Schönheit, sondern auch besonders gut auf die Bedingungen des Klimawandels angepasst. Als Sukkulente kommt sie in vielen verschiedenen Teilen der Welt vor und kann daher mit vielen unterschiedlichen Lebensräumen zurechtkommen.

Längere Trockenperioden stellen durch ihr hohes Wasserspeichervermögen keine Herausforderung für die Pflanze dar.

Durch ihre kurze Lebensdauer ist sie zudem in der Lage, schnell zu wachsen und ihre Samen zu produzieren und abzuwerfen, bevor die sommerliche Hitze und Trockenheit beginnt. Auch was die Bodentypen angeht, ist die Mittagsblume äußerst tolerant.

Schafgarbe

Die Schafgarbe ist eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler. Sie kann auf vielen verschiedenen Bodentypen gedeihen und ist insgesamt recht anspruchslos an ihren Standort. Dies macht sie besonders widerstandsfähig gegenüber den Wechselwirkungen des Klimawandels. Auch sie ist sonnenliebend sowie hitze- und trockenheitstolerant.
Auch gegenüber Krankheiten und Schädlingen ist die Schafgarbe unempfindlich. Wie die Mittagsblume auch, vermehrt sich die Pflanze recht schnell, wodurch sie ebenfalls ihr Überleben in Extremwetterereignissen sichert.

Schafgarbe
Die Schafgarbe ist eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler | Fotos: © Tanya #254955886 – stock.adobe.com

Zierlauch

Mit seinen auffälligen, kugelförmigen Blüten ist der Zierlauch eine beliebte Gartenpflanze.

Zierlauch ist dafür bekannt, selbst an den widrigsten Standorten der Welt, wie beispielsweise Felsspalten, wachsen zu können.

Das macht ihn hinsichtlich dem Standort besonders pflegeleicht und auch was die klimatischen Bedingungen angeht, ist Zierlauch anspruchslos. Schnelle Temperaturveränderungen oder ein hohes Maß an Sonneneinstrahlung und Hitzeeinwirkung beeinträchtigen den Zierlauch nicht im Geringsten.

Die Anpassung des Gartens

Nicht nur die Wahl der richtigen Pflanzen, sondern auch ein bisschen Umstrukturierung des Gartens können helfen, diesen besser auf die klimatischen Wetterveränderungen anzupassen. Beispielsweise kann mit Hilfe von Schattiernetzen für zusätzlichen Schatten an Pflanzen gesorgt werden, die wie zum Beispiel Tomaten, weniger gut mit langer und intensiver Sonneneinstrahlung zurechtkommen. Auch eine Mischung der Pflanzen im Beet kann eine gute Wahl sein.
Wenn größere, hitzetolerante Pflanzen neben kleineren Pflanzen wachsen, können diese die Kleinen mit ihrem Schatten vor der Sonne schützen. Um den Boden vor dem Austrocknen zu bewahren, empfiehlt es sich, überall dort mit bodendeckenden Pflanzen zu arbeiten, wo man nicht langlaufen muss. Sie halten den Boden bedeckt und helfen die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten. Nach üppigen Regenfällen ist es ratsam, den Boden in den Beeten mit einer Gartenharke aufzulockern, da sonst die Gefahr besteht, dass sich der Boden durch das viele Wasser in kurzer Zeit verdichtet.

Mit der Wahl klimawandelangepasster Pflanzen und einigen kleinen Anpassungsmaßnahmen können die Vegetationen sowohl im eigenen Garten als auch im öffentlichen Raum optimal gegen neue Klima- und Witterungsbedingungen angepasst werden. Dies trägt ebenfalls zu einem aktiven Natur- und Klimaschutz bei.


Autorin: Carina Pfeil